10 Fragen, die Sie in jedem Beratungsgespräch stellen sollten
Wie Sie Klarheit über Kosten, Risiken und Alternativen gewinnen – ohne Finanzexperte sein zu müssen.
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Viele Menschen stehen komplexen Finanzprodukten oft ratlos gegenüber, da diese unnötig kompliziert präsentiert werden.
Dies führt dazu, dass Finanzentscheidungen getroffen werden, ohne ein klares Verständnis für Funktionen, Kosten oder die damit verbundenen Risiken zu haben.
Dieses E-Book befähigt Sie, Beratungsgespräche selbstbewusster zu führen. Anstatt Fachwissen auswendig zu lernen, lernen Sie, gezielte Fragen zu stellen, die maximale Transparenz schaffen.

Dieser Leitfaden hilft Ihnen, folgende Ziele zu erreichen:
Sie erkennen, wie Ihr Berater verdient.
Sie verstehen, welche Kosten Ihre Rendite beeinflussen.
Sie können einschätzen, wie flexibel Sie wirklich auf Ihr Geld zugreifen.
Sie sehen Alternativen, bevor Sie sich binden.
Sie treffen Entscheidungen mit mehr Sicherheit – basierend auf Klarheit, nicht auf Bauchgefühl.

Solide Finanzentscheidungen beginnen nicht mit Fachwissen, sondern mit den richtigen Fragen.
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Über den Autor
Ich war selbst einmal jemand, der Beratungsgesprächen fast blind vertraut hat, ohne nachzufragen. Ich habe Produkte unterschrieben, die „langfristig sinnvoll" klangen. Und Jahre später stellte ich fest:
  • Ein erheblicher Teil meiner Einzahlungen war in Abschluss- und Verwaltungskosten geflossen.
  • Der „sichere" Fonds war kaum flexibel – als ich Geld benötigte, gab es erhebliche Einschränkungen.
  • Der Berater hatte mehr an meinem Vertrag verdient als ich in jener Zeit an Rendite.
Ich war nicht wütend auf den Berater als Menschen – sondern auf mich, weil ich absolut naiv und blind vertraut habe, ohne nachzufragen.
Das war der Moment, in dem ich begann, Fragen zu stellen. Und die Antworten, die ich bekam, haben mein Verhältnis zu Geld grundlegend verändert.
Mein Name ist Remo Trenkler und heute ist es mein Anliegen, Wissen weiterzugeben – damit niemand Entscheidungen trifft, die er später bereut, nur weil Fragen nicht gestellt wurden.
Nicht, damit Sie gegen Ihren Berater arbeiten – sondern damit Sie sich mit ihm auf Augenhöhe bewegen.

Wichtiger Hinweis

Dieses E-Book dient der allgemeinen finanziellen Orientierung. Es ersetzt keine individuelle Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung.
  • Es enthält keine Empfehlung für bestimmte Produkte.
  • Es enthält keine Prognosen oder Renditeversprechen.
  • Entscheidungen sollten immer auf Grundlage Ihrer persönlichen Situation und – wenn sinnvoll – gemeinsam mit einem zertifizierten, unabhängigen Berater getroffen werden.
Sie behalten jederzeit die volle Entscheidungsfreiheit. Dieses Dokument gibt Ihnen nur das Werkzeug, richtige Fragen zu stellen.
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Frage 1
„Wie verdienen Sie an diesem Produkt?"
Warum diese Frage entscheidend ist
In einem Beratungsgespräch entsteht schnell der Eindruck, dass Berater primär „helfen" möchten. In der Praxis basiert ein Großteil der Finanzberatung jedoch auf Vergütungsmodellen, die durch das gewählte Produkt bestimmt werden – nicht durch Ihre Ziele.
Das bedeutet: Nicht jedes Produkt, das Ihnen empfohlen wird, ist automatisch das für Sie beste. Manchmal ist es das Produkt, mit dem der Berater am meisten verdient.
Diese Frage schafft Klarheit darüber, ob Sie beraten oder verkauft werden.

Die drei gängigen Vergütungsmodelle

Ein einfaches Beispiel
Wenn Sie 50.000 € in ein Produkt investieren und beim Kauf 5 % Ausgabeaufschlag anfallen, zahlen Sie 2.500 € allein für den Einstieg.
Davon fließt ein Teil als Vergütung an den Vermittler. Dieser Betrag wird nicht zusätzlich berechnet, sondern von Ihrem eingesetzten Kapital abgezogen – und wirkt damit direkt auf Ihre spätere Rendite.
Das ist nicht „verboten" oder „falsch" – aber es ist wichtig, es zu wissen.

So stellen Sie die Frage präzise
„Wie werden Sie für die Vermittlung dieses Produkts vergütet – und wie hoch sind diese Kosten in Euro für meine Investitionssumme?"
Ein seriöser Berater antwortet:
  • konkret
  • in Euro
  • ohne zu relativieren
Ein guter Berater wird diese Frage begrüßen.

Antwortmuster, die Sie aufmerksam machen sollten
„Das zahlt die Versicherung / Bank, nicht Sie."
In der Praxis zahlen immer Sie – über Kostenstrukturen.
„Das ist branchenüblich."
Das beantwortet nicht Ihre Frage.
„Darüber müssen Sie sich nicht kümmern."
Genau das sollten Sie doch tun.

Woran Sie eine vertrauenswürdige Antwort erkennen
Sie bekommen konkrete Zahlen in Euro (nicht nur in Prozent)
Sie erhalten eine Aufstellung einmaliger und laufender Kosten
Sie können nachvollziehen, wie sich diese Kosten auf Ihr Kapital auswirken

Ziel ist nicht, Misstrauen aufzubauen. Ziel ist Transparenz – als Grundlage für eine Entscheidung auf Augenhöhe.

Merksatz: Ein gutes Finanzprodukt hält einer Frage stand. Ein guter Berater auch.
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Frage 2
„Können Sie mir alle Kosten vollständig und verständlich in Euro aufschlüsseln?"
Warum diese Frage wichtig ist
Bei vielen Finanzprodukten fallen nicht nur die Kosten an, die auf den ersten Blick erkennbar sind. Es gibt einmalige, laufende und indirekte Kosten, die sich über die Jahre auf die Rendite auswirken können.
Je kleiner die Rendite und je länger die Laufzeit, desto stärker wirken sich Kosten aus. Schon scheinbar kleine Prozentunterschiede können über viele Jahre zu großen Geldbeträgen werden.
Das Ziel dieser Frage ist Transparenz: Sie wollen nicht nur wissen, dass Kosten existieren – sondern wie hoch sie über die gesamte Zeit tatsächlich sind.

Was Sie von Ihrem Berater konkret erfahren sollten
Welche Einmalkosten zu Beginn anfallen.
Welche jährlichen Kosten fortlaufend berechnet werden.
Ob es zusätzliche Kosten bei Umschichtungen, Auszahlungen oder Vertragsänderungen gibt.
Und vor allem: Wie viel das in Euro bedeutet. Nicht nur in Prozentwerten.
Ein guter Berater kann das in 2–3 Sätzen beantworten. Wenn das nicht möglich ist, fehlt entweder Transparenz oder Verständnis.

Ein Beispiel zur Einordnung
Angenommen, Sie investieren 50.000 €.
Wenn das Produkt laufende Kosten von 1,5 % pro Jahr hat, dann sind das:
  • → 750 € pro Jahr
  • → 7.500 € über 10 Jahre
  • → 15.000 € über 20 Jahre
Ohne dass Sie zusätzlich etwas einzahlen oder Geld entnehmen.
Dies ist kein Argument gegen das Produkt – sondern ein Hinweis darauf, dass Kosten bewusst wahrgenommen werden sollten, bevor Sie entscheiden.
Die konkrete Formulierung für das Gespräch
„Bitte zeigen Sie mir alle einmaligen und laufenden Kosten – und nennen Sie mir den absoluten Betrag, den ich voraussichtlich über die gesamte Laufzeit bezahle."
Wenn der Berater sagen kann:
„Bei 50.000 € betragen die Gesamtkosten voraussichtlich etwa 6.800 € über 15 Jahre."
Das schafft Klarheit.
Wenn er sagt:
„Die Kosten sind branchenüblich" „Das merkt man später gar nicht" „Das ist mit eingerechnet"
Das beantwortet Ihre Frage nicht.

Woran Sie eine gute Erklärung erkennen
Sie ist:
klar
in Zahlen ausgedrückt
ohne Fachwörter verständlich
nachvollziehbar
Sie sollten am Ende das Gefühl haben:
„Ich weiß, was ich zahle – und ich weiß, warum."
Wenn dagegen das Gefühl bleibt:
„Ich glaube, ich sollte das verstehen – tue es aber nicht."
Dann ist das Gespräch noch nicht zu Ende.

Merksatz: Kosten sind nicht das Problem. Kosten, die man nicht versteht, sind das Problem.
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Frage 3
„Wie schützt dieses Produkt mein Geld vor Inflation?"
Warum diese Frage wichtig ist
Wenn wir Geld anlegen, denken wir häufig an Wachstum – also daran, dass das Vermögen mit der Zeit mehr wird. Was dabei leicht übersehen wird: Ihr Geld verliert jedes Jahr an Kaufkraft, wenn die Preise steigen.
Das bedeutet: Auch eine Anlage, die „im Wert gleich bleibt", verliert real an Lebensqualität, wenn sie nicht mindestens die Inflation ausgleicht.
Was Inflation praktisch bedeutet
Wenn die Inflation im Durchschnitt 3 % pro Jahr beträgt, dann verliert Geld über längere Zeit hinweg deutlich an Kaufkraft.
Eine orientierende Faustformel lautet:
Bei rund 3 % Inflation halbiert sich die Kaufkraft etwa alle 23–24 Jahre.
  • Wenn Sie heute 40.000 € auf einem Konto mit 0 % Zinsen parken, können Sie damit in 24 Jahren (bei durchschnittlich 3% Inflation) nur noch Waren und Dienstleistungen im Wert von etwa 20.000 € (heutiger Kaufkraft) erwerben.
Es geht also nicht zwingend darum, mehr Rendite zu machen, sondern mindestens darum, nicht weniger Kaufkraft zu haben. Denn selbst bescheidene Zinsen helfen nichts, wenn die Inflation Ihren realen Wert auffrisst.

Was Ihr Berater erklären können sollte
Wenn Sie nach dem Inflationsschutz fragen, sollte Ihr Berater konkret darlegen:
  1. Worin das Produkt investiert (z. B. Unternehmen, Immobilien, Staatsanleihen).
  1. Ob die Ertragschancen des Produkts typischerweise über, nahe oder unter der Inflation liegen.
  1. Wie die Rendite nach Kosten, Steuern und Inflation voraussichtlich aussieht.
Es reicht also nicht, eine „mäßige Rendite" zu nennen. Die entscheidende Größe ist:
Netto-Realrendite = Rendite – Kosten – Steuern – Inflation
Netto-Realrendite positiv
Ihr Geld erhält oder steigert Kaufkraft
Netto-Realrendite negativ
Ihr Geld verliert trotz „Anlage" an Wert

Ihre Formulierung im Gespräch
„Bitte erklären Sie mir, wie dieses Produkt nach Kosten und Steuern im Vergleich zur Inflation voraussichtlich abschneidet."
Ein guter Berater wird erläutern:
  • wie der Inflationsausgleich gedacht ist,
  • welche Risiken damit verbunden sind,
  • und unter welchen Bedingungen der Ausgleich nicht gelingt.

Antworten, die Aufmerksamkeit erfordern
Wenn Sie hören:
  • „Das Produkt ist sicher – Inflation ist aktuell kein Problem."
  • „Die Rendite liegt bei 4 %, das reicht."
Dann fehlt möglicherweise die Gesamtbetrachtung.
Denn eine Rendite von 4 % bedeutet etwas völlig anderes, wenn:
  • die Kosten z. B. 1,5 %
  • die Steuern z. B. 1 %
  • die Inflation z. B. 3 %
betragen.
In diesem Fall wäre die Netto-Realrendite:
4 % – 1,5 % – 1 % – 3 % = –1,5 % → realer Kaufkraftverlust.

Merksatz: Entscheidend ist nicht, wie viel Ihr Geld wächst. Entscheidend ist, was Sie sich davon in Zukunft kaufen können.
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Frage 4
„Wie schnell kann ich im Notfall auf mein Geld zugreifen?"
Warum diese Frage wichtig ist
Viele Anleger achten beim Abschluss vor allem auf Rendite, Kosten oder Sicherheit – und übersehen dabei die Liquidität. Doch gerade in Lebenssituationen, die wir nicht planen: Jobveränderungen, familiäre Verpflichtungen, Krankheit, Umzug, Kaufchancen – entscheidet Zugriff darüber, ob Geld hilft oder blockiert.
Liquidität bedeutet Handlungsfreiheit.
Wachstum über Zeit
Der Wunsch, dass Ihr Vermögen mit der Zeit mehr wird.
Verfügbarkeit im richtigen Moment
Die Fähigkeit, auf Ihr Geld zuzugreifen, wenn Sie es brauchen.
Was Sie konkret klären wollen
Entnahmemöglichkeiten
Ob und wann Sie Geld entnehmen können.
Warte- und Sperrfristen
Welche Fristen für den Zugriff gelten.
Auswirkungen auf Vertrag
Ob eine Entnahme die Rendite oder Vertragsbedingungen verändert.
Kosten und Abschläge
Ob es zusätzliche Kosten gibt, wenn Sie früher an Ihr Geld wollen.
Es geht nicht darum, das Geld „jederzeit verfügbar" zu haben. Es geht darum, vorher zu wissen, was im Bedarfsfall möglich ist.
Ein Orientierungsrahmen für Verfügbarkeit
Das eine ist nicht automatisch besser als das andere – aber es sollte klar sein, welche Form Sie gerade wählen.
Ihre Formulierung im Gespräch
„Wie schnell und in welcher Form kann ich im Notfall Geld entnehmen – und welche finanziellen Auswirkungen hätte das konkret?"
Ein guter Berater nennt:
  • konkrete Zeitangaben
  • mögliche Abzüge oder Verluste
  • und Alternativen, wenn Flexibilität wichtig ist.
Woran Sie Stolperstellen erkennen
„Sie sollten gar nicht darüber nachdenken, Geld zu entnehmen – das ist langfristig gedacht."
„Das wird schon nicht vorkommen."
Dann wurde die Lebensrealität nicht berücksichtigt.
Finanzplanung ist dann gut, wenn sie Ihr Leben mitdenkt.

Merksatz: Liquidität ist kein Luxus. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Ihr Geld Ihnen dient – nicht umgekehrt.
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Frage 5
„Was ist das schlimmste Szenario für diese Anlage – und wie wahrscheinlich ist es?"
Warum diese Frage wichtig ist
Jede Geldanlage bringt Chancen und Risiken mit sich. Das bedeutet nicht, dass die Anlage „unsicher" oder „gefährlich" ist – sondern einfach, dass ihr Wert sich verändern kann.
Die entscheidende Frage
Sie sollen verstehen, welche Art von Schwankungen typisch und realistisch sind – und welche Szenarien nur in Ausnahmefällen eine Rolle spielen.
Bessere Entscheidungen
Wenn Sie wissen, womit Sie rechnen dürfen, können Sie bessere Entscheidungen treffen und bleiben auch in unsicheren Marktphasen handlungsfähig.
Was Sie von Ihrem Berater erfahren möchten
Welche Wertschwankungen in guten und in schwierigen Marktphasen auftreten können.
Wie stark die Anlage in der Vergangenheit gefallen ist – und wie lange sie benötigte, um sich zu erholen.
Ob ein Totalverlust möglich ist – und wenn ja, unter welchen Bedingungen.
Sie brauchen dabei kein Fachwissen. Wichtig ist nur, ob Ihnen das Risiko-Niveau entspricht, mit dem Sie leben können.
Ein praktisches Beispiel für Marktvolatilität
Wenn Aktienmärkte fallen, sind Rückgänge zwischen 20 % und 40 % in schwierigen Jahren nicht ungewöhnlich. Das bedeutet nicht, dass die Anlage „schlecht" ist – sondern dass sie Marktbewegungen folgt, die sich über Zeit wieder ausgleichen können.
Umgekehrt gilt: Eine Anlage, die kaum schwankt, bietet meist auch kaum Renditechancen. Denn eines ist sicher: Ohne Schwankungen gibt es keine nennenswerten Erträge – es kommt nur darauf an, welche Risiken man eingehen möchte und wie man sie steuert.
Ihre Formulierungsfrage im Gespräch
„Wie hoch waren die größten Rückgänge dieses Produkts in der Vergangenheit – und wie lange dauerte es, bis sich der Wert wieder erholt hat?"
Diese Frage zeigt Ihnen:
ob das Risiko verständlich eingeordnet wird
ob Ihr Berater ehrlich und klar spricht
ob er Ihre Situation in die Einschätzung einbezieht
Antworten, die gutes Beratungshandwerk zeigen

Ein seriöser Berater wird sagen können:
„In einem schwachen Marktumfeld gab es Rückgänge von etwa 25 %. Die Erholung hat in diesem Fall etwa 2–3 Jahre gedauert. Wenn Sie einen Anlagezeitraum von mindestens X Jahren mitbringen, ist das realistisch tragbar."
Das ist klar, sachlich und ohne Dramatik.
Antworten, die Sie aufmerksam machen sollten
„Dieses Produkt ist risikolos."
Das gibt es nicht.
„Hier brauchen Sie sich über Schwankungen keine Gedanken machen."
Gerade darüber sollte man sich Gedanken machen.
Transparenz ist ein Qualitätsmerkmal. Ausweichende Aussagen sind ein Warnsignal.

Merksatz: Risiko ist nicht das Problem. - Unbekanntes Risiko ist das Problem.
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Frage 6
„Was passiert mit meinem Geld, wenn die Bank oder der Anbieter insolvent wird?"
Warum diese Frage wichtig ist
Wenn wir Geld investieren, denken wir meist zuerst an Rendite, Kosten oder Risiko. Was dabei häufig übersehen wird: Wo das Geld rechtlich liegt und wem es gehört.
Ihr Geld wird nur verwaltet.
Ihr Geld wird Eigentum des Anbieters.
Darum geht es in dieser Frage.
Einlagensicherung – was geschützt ist
Guthaben auf:
  • Girokonten
  • Tagesgeld
  • Festgeld
sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt – bis 100.000 € pro Person und pro Bank (EU-weit harmonisiert).
100.000€
Gesichert pro Bank
Für Giro-, Tages- und Festgeldkonten
7
Tage Auszahlung
Im Falle einer Bankeninsolvenz
Das ist ein solider Basisschutz.
Sondervermögen – was rechtlich getrennt ist
Bei vielen Investmentprodukten (wie z. B. Investmentfonds und ETFs) wird Ihr Geld rechtlich als Sondervermögen geführt.
Getrennt verwahrt
Es gehört nicht zur Insolvenzmasse des Anbieters.
Ihr Eigentum
Es bleibt rechtlich Ihr Eigentum, selbst bei Insolvenz.
Überwacht
Von einer Verwahrstelle (Depotbank) kontrolliert.
Sie sind also nicht Gläubiger, sondern Eigentümer eines Vermögenswertes. Das ist ein wichtiger Unterschied.
Produkte ohne diesen Schutz
Nicht alle Produkte sind so gesichert. Bei bestimmten Anlageformen besteht Ausfall- oder Totalverlustrisiko, wenn der Anbieter insolvent wird.
Zertifikate
Nachrangdarlehen
Unternehmensanleihen
Geschlossene Beteiligungen
Hier tragen Sie das Risiko, dass der Herausgeber (z. B. eine Bank) nicht zahlen kann – das nennt man Emittentenrisiko.

Ihre Formulierung im Beratungsgespräch
„Liegt mein Geld in diesem Produkt rechtlich als Sondervermögen vor – oder trage ich ein Emittenten- bzw. Insolvenzrisiko des Anbieters?"
Wenn der Berater klar antwortet, merken Sie das sofort.
Wenn er ausweicht, kompliziert wird oder den Begriff nicht sauber erklären kann, ist es sinnvoll, die Entscheidung zu überdenken.

Merksatz: Nicht die Rendite entscheidet über Sicherheit – sondern die rechtliche Einordnung des Vermögens.
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Frage 7
„Welche Alternativen gibt es – und warum empfehlen Sie mir genau dieses Produkt?"
Warum diese Frage wichtig ist
In der Finanzberatung gibt es selten nur eine mögliche Lösung. Die gleiche Ausgangssituation kann auf unterschiedliche Weise gestaltet werden – abhängig von:
Ihrer persönlichen Lebenssituation
Ihrem Sicherheitsbedürfnis
Ihrem Anlagehorizont
Ihrer finanziellen Flexibilität
Wenn Ihnen nur eine Option präsentiert wird, fehlt der Vergleich.
Vergleiche schaffen Orientierung. Und Orientierung schafft Sicherheit.

Was Sie von Ihrem Berater erwarten können
01
Grundsätzlich geeignete Alternativen nennen
02
deren Stärken und Schwächen vergleichen
03
und begründet erklären, warum er eine bestimmte Lösung empfiehlt
Nicht, weil die Lösung „die beste" ist, sondern weil sie am besten zu Ihrer Situation passt.

Wie Sie die Frage stellen
„Welche anderen Produkte oder Anlageformen wären grundsätzlich für meine Situation geeignet – und worin unterscheidet sich die Empfehlung von diesen Alternativen?"
Damit öffnen Sie kein „Gegengespräch". Sie signalisieren: „Ich möchte verstehen, nicht verhandeln."

Woran Sie gute Beratung erkennen
Woran Sie Verkäufer erkennen
Gute Beratung
Ein seriöser Berater sagt zum Beispiel:
„Für Ihr Ziel kommen grundsätzlich ETFs, fondsgebundene Lösungen oder klassische Rentenprodukte infrage. Ich empfehle Ihnen Variante X, weil …
  • sie mehr Flexibilität bietet
  • Ihre Risikotoleranz berücksichtigt
  • und steuerlich sinnvoller ist."
Das ist klar. Das ist einordnend. Das ist Beratung.
Verkäufer
Antworten wie:
  • „Das ist das beste Produkt."
  • „Dafür entscheiden sich die meisten."
  • „Das ist aktuell besonders gefragt."
geben keine Begründung – sie dienen Überzeugung.
In solchen Fällen lohnt es sich, weiter nachzufragen, nicht um zu widersprechen, sondern um zu verstehen.

Merksatz: Eine Empfehlung ist erst dann stark, wenn sie vor Alternativen bestehen kann.
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Frage 8
„Wo kann ich mein Investment jederzeit einsehen?"
Warum diese Frage wichtig ist
Eine gute Finanzentscheidung endet nicht beim Abschluss. Sie beginnt dort.
Wenn Sie keinen klaren Einblick in Ihre Geldanlage haben, können Sie:
1. Entwicklungen nicht nachvollziehen
2. Kosten nicht überprüfen
3. Veränderungen nicht bewusst steuern
Transparenz bedeutet Kontrolle. Und Kontrolle ist die Grundlage für Souveränität.

Was gute Lösungen gemeinsam haben
Gute Anlagen lassen sich jederzeit online einsehen. Sie sollten auf einen Blick sehen können:
Aktueller Wert & Entwicklung
Den aktuellen Wert Ihrer Anlage und die Entwicklung über die Zeit.
Ein- und Auszahlungen
Alle getätigten Ein- und Auszahlungen.
Angefallene Kosten
Transparente Übersicht der angefallenen Kosten (wenn verfügbar).
Ohne zusätzliche Terminvereinbarungen. Ohne Wartezeiten. Ohne Erklärungsbedarf.
Sie sollten wissen, was Ihr Geld tut – nicht „darauf vertrauen müssen", dass alles richtig läuft.

Ihre Frage im Beratungsgespräch
„Habe ich online Zugriff auf mein Depot oder Konto – und kann ich dort den aktuellen Wert und die Entwicklung jederzeit selbst einsehen?"
Eine klare Frage. Eine klare Antwort.

Woran Sie Seriösität erkennen
Plattform vorstellen
Ein guter Berater führt Ihnen die Plattform kurz vor.
Werte zeigen
Er zeigt, wie Sie die Werte einsehen können.
Zugangsdaten übergeben
Und übergibt Ihnen später die Zugangsdaten.
Sie bleiben eigentümlich handlungsfähig.

Woran Sie zurückhaltende Transparenz erkennen
Wenn Sie hören:
  • „Sie können sich jederzeit melden, dann sage ich Ihnen den Stand."
  • „Wir schicken einmal im Jahr einen Bericht."
Dann bedeutet das:
Sie bekommen Informationen, aber keine Kontrolle.
Nicht, weil etwas verborgen wird – sondern weil das System nicht darauf ausgelegt ist, Sie eigenständig zu befähigen.
Für viele Anleger passt das nicht zu dem Ziel, souverän Entscheidungen zu treffen.

Merksatz: Wenn Sie keinen Einblick haben, entscheiden andere für Sie.
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Frage 9
„Welche Steuern fallen an – heute und später bei der Auszahlung?"
Warum diese Frage wichtig ist
Wenn über Geldanlagen gesprochen wird, geht es oft um Renditezahlen – 3 %, 5 %, 7 %. Doch diese Zahlen sagen nur etwas über den Bruttoertrag aus.
Entscheidend ist aber:
Was bleibt nach Kosten, Steuern und Inflation tatsächlich übrig?
Steuern sind nichts Unerwartetes oder Bedrohliches. Sie sind einfach ein fester Teil der Rechnung. Wenn man weiß, wann und woraus Steuern entstehen, kann man bewusst planen – und am Ende mehr behalten.

Die wichtigsten Punkte in Ruhe erklärt
Bei Geldanlagen können zwei Dinge besteuert werden:
Gewinne
(z. B. Kursgewinne oder Wertsteigerungen)
Erträge
(z. B. Zinsen oder Dividenden)

In Deutschland werden diese Erträge grundsätzlich mit der Abgeltungssteuer besteuert:
25 % Steuer
plus Solidaritätszuschlag
plus ggf. Kirchensteuer
(wenn zutreffend)

Das klingt komplizierter, als es ist.
Wesentlich ist nur:
Sie können jedes Jahr einen Betrag steuerfrei nutzen. Den sogenannten Sparer-Pauschbetrag.
Dieser beträgt aktuell:
  • 1.000 € pro Person
  • 2.000 € für gemeinsam veranlagte Ehepaare
Das heißt: Bis zu dieser Höhe bleiben Kapitaleinnahmen steuerfrei, wenn Sie ihn mit einem Freistellungsauftrag bei Ihrer Bank hinterlegen.
Viele Menschen nutzen diesen Vorteil gar nicht – einfach, weil sie ihn nie erklärt bekommen haben.
Ihre Frage im Beratungsgespräch
„Welche Steuern fallen bei dieser Anlage während der Laufzeit und bei der Auszahlung an – und wie kann ich den Sparer-Pauschbetrag nutzen?"
Damit fragen Sie nicht nach einer Steuerstrategie. Sie fragen nach Transparenz.

Was eine gute Antwort ausmacht
Ein guter Berater erklärt:
01
Steuern
ob sie jährlich oder erst am Ende anfallen
02
Auszahlung
wie die Auszahlung steuerlich behandelt wird
03
Freibeträge
und wie Sie steuerliche Freibeträge nutzen können
Sie müssen danach nicht alles auswendig wissen. Wichtig ist das Gefühl:
„Ich weiß, in welchem Rahmen sich das bewegt."

Antworten, die Verunsicherung schaffen
„Steuern sind kompliziert – das lohnt sich nicht, darüber nachzudenken."
„Das klären wir später."
führen dazu, dass Steuern ein blinder Fleck bleiben.
Doch gerade blind gelassene Themen erzeugen Unsicherheit. Sichtbare Themen geben Sicherheit.

Merksatz: Steuern sind kein Risiko. Sie sind ein Teil der Planung. Wer sie mitdenkt, behält mehr.
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Frage 10
„Wie passt dieses Produkt in meine Gesamtstrategie?"
Warum diese Frage entscheidend ist
Ein Finanzprodukt ist nie eine Lösung für sich allein. Es ist immer nur ein Baustein innerhalb Ihrer gesamten finanziellen Situation. Erst wenn sich die Elemente ergänzen, entsteht Stabilität und Fortschritt.
Damit eine Geldanlage sinnvoll ist, sollte sie in Ihr persönliches Bild passen:
Ihre Ziele
Langfristige oder kurzfristige finanzielle Bestrebungen.
Ihre Zeiträume
Die Dauer Ihrer Anlagehorizonte.
Ihre finanziellen Reserven
Verfügbares Kapital und Notgroschen.
Ihre Risikobereitschaft
Ihr Komfortlevel bei finanziellen Schwankungen.
Ihre Lebenspläne
Große Ereignisse wie Hauskauf, Familiengründung, Ruhestand.
Wenn ein Produkt für sich selbst gut klingt, aber nicht zu Ihrem Leben passt, wird es sich langfristig nicht gut anfühlen.

Was Sie im Gespräch klären möchten
Ihr Berater sollte erklären können:
  • Welche Rolle dieses Produkt in Ihrem Vermögen übernimmt (z. B. Sicherheit, Wachstum, Ausgleich, Rücklage)
  • Wie es sich mit anderen Anlagen verhält (ergänzend, ausgleichend oder überschneidend)
  • Welche Entscheidungsspielräume Sie über die Jahre behalten (Einzahlungen, Anpassungen, Entnahmen)
Sie müssen nicht alles im Detail wissen — aber Sie sollten verstehen:
„Was tut dieses Produkt für mich?"

Ihre Formulierung im Gespräch
„Wie fügt sich dieses Produkt in meine bestehende finanzielle Situation ein – und welche Aufgabe erfüllt es konkret in meiner Strategie?"
Diese Frage signalisiert: Sie treffen keine Entscheidung „aus dem Moment heraus" — sondern bewusst und langfristig.

Woran Sie gute Beratung erkennen
Ein guter Berater verbindet:
Ihre Ziele
Ihre Möglichkeiten
Ihr Sicherheitsbedürfnis
und zeigt, wie das Produkt diese Punkte unterstützt.

Das Gespräch fühlt sich danach geordnet, ruhig und klar an.

Merksatz: Ein Produkt ist nur dann sinnvoll, wenn es in Ihre Strategie passt. Nicht umgekehrt.
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Abschluss
Sie haben nun Wissen, mit dem Sie Beratungsgespräche auf Augenhöhe führen können. Nicht, weil Sie Fachbegriffe gelernt haben, sondern weil Sie die richtigen Fragen stellen können.

Sie entscheiden nicht aus Unsicherheit — sondern aus Klarheit.
Schlusswort
Sie müssen nicht alles über Finanzprodukte wissen. Sie müssen nur verstehen, was für Sie wichtig ist.
Mit den richtigen Fragen lenken Sie jedes Gespräch — ruhig, klar, und auf Augenhöhe.

Das ist:
Finanzielle Selbstbestimmung.
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Ihre Checkliste für jedes Gespräch
(Zum Ausdrucken oder Mitschreiben)
1 Vergütung
Wie werden Sie für dieses Produkt vergütet?
2 Kosten
Welche einmaligen und laufenden Kosten entstehen — in Euro?
3 Inflation
Wie schützt dieses Produkt mein Geld vor Inflation?
4 Liquidität
Wie schnell kann ich im Bedarfsfall auf mein Geld zugreifen?
5 Wertschwankungen
Welche Wertschwankungen sind möglich — und wie wurden sie in der Vergangenheit ausgeglichen?
6 Sondervermögen
Ist mein Geld rechtlich als Sondervermögen geschützt?
7 Alternativen
Welche Alternativen gibt es — und warum empfehlen Sie mir diese Lösung?
8 Einsicht
Wo kann ich meine Anlage jederzeit selbst einsehen?
9 Steuern
Welche Steuern fallen an — während der Laufzeit und bei Auszahlung?
10 Strategie
Welche Rolle übernimmt dieses Produkt in meiner Gesamtstrategie?
Haben Sie zu jeder Frage eine klare Antwort erhalten? Sollten Sie bei mehreren Fragen „Nein" ankreuzen: → Vertiefen Sie das Gespräch oder holen Sie weitere Beratung ein.
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Ihr nächster Schritt
01
Drucken Sie die Checkliste aus
Nehmen Sie sie zu jedem Beratungsgespräch mit – so vergessen Sie keine wichtige Frage
02
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03
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